Geboren am 7. Oktober, genoss ich in Schifferstadt zwischen donauschwäbischer Abstammung und vorderpfälzischer Gegenwart Kindergarten, Grundschule und Gymnasium. Nach dem Studium von Röm.-Kath. Theologie, Philosophie und Pädagogik in Eichstätt, Rom und Mainz und bestärkt durch gute Erfahrungen in Gemeinde und Schule wurde ich in Speyer 1993 zum Diakon und 1994 zum Priester geweiht.

Danach war ich bis 1997 Kaplan in Bad Bergzabern, wo Edith Stein getauft wurde und einen festen Freundeskreis hatte ("Bergzaberner Kreis"), der sich aus ehemaligen SchülerInnen Edmund Husserls zusammensetzte, und von 1997 bis 2008 Pfarrer im Ökumenischen Gemeindezentrum Frankenthal, einem seit 1976 bestehenden zukunftsweisenden Projekt. Signifikant für unsere Gemeinschaft von Katholiken und Protestanten im Pilgerpfad waren die Gottesdienste eucharistischer Gastfreundschaft, die 1978-2007 regelmäßig vier Mal im Jahr gefeiert wurden. Dabei waren die Christen der jeweils anderen Konfession zu Eucharistie bzw. Abendmahl eingeladen - mit dem außergewöhnlichen, aber ausdrücklichen Einverständnis von Diözese und Landeskirche (Bericht).

Zu dem, was unsere beiden Gemeinden gemeinsam erreichten, zählt besonders der Bau der größten Photovoltaikanlage auf einer kirchlichen Einrichtung in Südwestdeutschland. Neben meinem Dienst als Gemeindepfarrer war ich besonders gern Lehrer am Karolinen-Gymnasium und der Friedrich-Ebert-Hauptschule in Frankenthal sowie Jugendseelsorger im Dekanat.

Dass damals in der Diözesanleitung niemand den Mut hatte, zu den ökumenischen Errungenschaften in Frankenthal zu stehen, zeigte sich v.a. in den Äußerungen der Herren Schappert, Szuba und Weis sowie ihren Bemühungen, Publikationen von mir zu verhindern. Leider ist für das wenig respektvolle Verhalten gegenüber meiner Familie und mir nie auch nur eine Zeile des Bedauerns erfolgt. Die Sache erreichte ihren traurigen Höhepunkt, als man mir schriftlich nahelegte, mich einer psychiatrischen Begutachtung zu unterziehen, andernfalls sei ein Gespräch mit dem Bischof von Speyer nicht mehr möglich. Nachdem mir der Psychiater bescheinigte hatte, mental absolut auf der Höhe zu sein, erhielt ich ein weiteres Schreiben von Herrn Weis, damals Generalvikar. Er forderte mich ultimativ auf, meine gegenüber dem Psychiater gemachten Aussagen zu widerrufen, In Reaktion darauf habe ich zum Jahresende 2008 meinen Dienst für das Bistum Speyer beendet. Mit Lügen wollte ich mir die Weiterbeschäftigung nicht "erkaufen".

Anstatt der Versuchung nachzugeben, das eigene Heil in Uniformität zu suchen und in der Folge in einer Wagenburgmentalität zu enden, lebt die anglikanische Kirche seit ihrer Entstehung die Dialektik von Protestantismus und Katholizismus, versucht Christinnen und Christen beider Traditionen Heimat zu bieten. Was wir im ÖGZ im Kleinen zu leben versuchten - mit allen Spannungen und befreienden Erfahrungen -, das prägt die anglikanische Kirche in all ihrer Vielfalt als weltweite Gemeinschaft. Das ist nicht immer einfach, vor allem weil sich auch im Anglikanismus fundamentalistische Strömungen zeigen, denen das geforderte dialektische Denken fremd ist. Für umso wichtiger halte ich es, für eine Kirche zu werben, die versöhnte Verschiedenheit gutheißt und den Menschen keine Steine, sondern Brot gibt.

Das war und ist mein Verständnis von Kirche, in dem ich 2009 in die Kirche von England übernommen wurde. Seit damals bin ich genauso gern anglikanischer Priester, wie ich es vorher im Dienst der römisch-katholischen Kirche war. Nach wertvollen Erfahrungen in den anglikanischen Gemeinden in Berlin, Heidelberg und Stuttgart sowie einem Aufbaustudium in Cambridge kehrte ich 2011 in die Rhein-Neckar-Region zurück, wo sich eine neue anglikanische Gemeinde bildete, die sich 2014 unter das Patronat der Mystikerin Julian von Norwich stellte.

2013 stellte mir das Bistum Speyer ein Arbeitszeugnis aus, in dem man sich den schon vorliegenden Bewertungen anglikanischer, evangelischer und anderer röm.-katholischer Institutionen sowie der Schulen anschloss, an denen ich bisher tätig war. Im selben Jahr konnte ich meine Promotion über den Bergzaberner Kreis erfolgreich abschließen und wir wurden glückliche Eigentümer eines schönen Häuschens mit Garten. 

Ab 2015 koordinierte ich den Aufbau des sog. Sankt-Benedikt-Seminars und übernahm 2019 dessen Leitung. 2022 überführte das Kollegium der Dozenten das Seminar in die Trägerschaft des Vereins für anglikanische und ökumenische Theologie e.V., trennte sich von einem Mitarbeiter, der mit militant homophoben Äußerungen Kollegen unserer Einrichtung hatte schaden wollen, und benannte das Seminar in Lancelot-Andrewes-Institut um. Hier unterrichte ich weiterhin u.a. anglikanische Theologie und Homiletik, und hin und wieder gelingt mir die eine oder andere theologische oder philosophische Publikation. Daneben bin ich seit 2019 sehr gern Schriftführer von IASPES, einer internationalen Vereinigung zum Studium der Philosophie Edith Steins.

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Aktualisiert am 31.07.24.